Tag 15: Die nächtliche Geräuschkulisse der Tierwelt hat uns ein wenig den Schlaf geraubt. Etwas schläfrig zum Frühstück, der Kaffee wird es schon wieder richten.

Unser Ziel für heute: Swasiland

http://www.mkhaya.org

Das wäre unsere Unterkunft gewesen, wäre ….

Obwohl wir frühzeitig (und leider wieder bei regenreichem Wetter) losgedüst sind haben wir es tatsächlich nicht geschafft, unsere Lodge zu finden. Nachdem wir von Mittag bis Abend die Adresse vergeblich gesucht haben sind wir noch in der Nacht über eine andere Staatsgrenze wieder zurück nach Südafrika gefahren.

Von Anfang an: Der Grenzübergang nach Swasiland ist ein Schauspiel sondergleichen. Aussteigen, Gatepass besorgen, Stempel in den Pass, bezahlen…  natürlich immer an unterschiedlichen Schaltern: Danke für unsere europäischen Grenzregelungen. Den vollgestempelten Gatepass haben wir dann wieder abgeben müssen. Welch ein Aufwand.

Nach dem Grenzübergang machten wir einen kurzen Halt. Fehler: Innerhalb von zwei Minuten kamen 4, 5 Kinder aus dem Busch, im Schlepptau die ebenfalls bettelnden Eltern. Was für ein Elend; wir waren geschockt und bekamen ein wenig Panik. Rein ins Auto und ab. Während der Fahrt sah man eigentlich immer nur Elend – kein schöner Anblick. Armut, Armut und nochmals Armut.

Relativ zügig fanden wir den Park und den verschlossenen Eingang dazu. Allerdings war der Eingang zur Lodge nicht zu finden. Überall nur Wellblechütten und auch Lemhütten waren nicht selten zu sehen.

Telekom, mobile Daten, Navi: Fehlanzeige, hier ging nichts. Kein Netz ! Damit hatten wir nicht gerechnet. In Südafrika alles kein Problem, aber hier: Katastrophe. Die Ausschliderungen: Mangelware. Und unsere Afrikakarte diente nur der groben Orientierung.

Auf dem Freeway permanent spielende Kinder und Erwachsene auf dem Weg von a nach b oder umgekehrt. Gerne halten sich auch Ziegen und Kühe auf den Hauptstraßen auf. Anhalten ging eigentlich nicht; ständig wurde deine weiße Hauptfarbe als potenzieller Spendenquelle betrachtet.

Lediglich an einer Tankstelle fühlten wir uns sicher. Wir versuchten uns in englisch nach dem Weg bzw. unserem Lodge-Eingang zu erkundigen. Englisch ist hier nicht wirklich verbreitet, und unser afrikanisch mal glatt null.

Nach x-Kilometern setzte so langsam der Sonnenuntergang ein. Ein Chef von einem Gästehaus konnte uns mit Händen und Füßen nochmals die Richtung erklären und schürrte bei uns die Hoffnung, doch noch unsere Lodge zu finden. Leider Fehlanzeige. Wir waren mächtig frustriert und haben uns gegen 22:00 h entschieden, Swasiland noch in der selben Nacht zu verlassen. Nirgendwo gab es sichere Abstellmöglichkeiten, keine Motels oder gar Hotels. Das gastronische Angebot: Null. Wir hatten in der Tanke ein paar Kekse und etwas Wasser eingekauft.

Der Grenzübertritt zurück nach Südafrika verlief nach dem gleichen Muster – siehe oben. Nach der Einreise fuhren wir in der tiefen Dunkelheit noch ein paar Kilometer und hielten irgendwo am Straßenrand und fünf Bäumen an. Es regnete mal wieder und nach über 12 Stunden permanenter Autofahrt (bis auf Tanken und Grenzübertritte) ging dann auch nichts mehr.

Anstatt also in einer gemütlichen Lodge mit Vollpension zu übernachten zogen wir es dann vor im Auto zu übernachten; nicht wirklich der Hit.

 

Die Bilder des Tages halten sich in Grenzen:

Einer der wenigen Momente, in denen uns auf der Strasse nichts begegnete.

Andere Richtung

Immer sprungbereit beim geöffneten Fahrzeug

Zu diesem Zeitpunkt glaubten wir noch an das Erreichen unseres Zieles.

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An dieser Stelle glaubten wir uns am Ziel; die Zufahrt war schon leicht abenteuerlich und als Regelzufahrt eigentlich nicht ausgelegt. Wir standen einige Augenblicke später vor einem verschlossenen Tor und suchten unsere Lodge über einen (mehrere) anderen Weg.

Unser Frustspiegel wuchs langsam an. Wir waren dann sogar bereit, dieses Wasserloch zu durchfahren. Ging gerade gut und wir blieben nicht stecken. Im weiteren Verlauf steuerten wir auf ein noch grösseres Wasserloch zu. Das Risiko war uns dann doch zu viel und wir drehten um und durften das vorherige Erlebnis erneut „genießen“.

Ich habe den Kilometerzähler nicht gestoppt; eigentlich waren für heute nur rund 250 km zu fahren. Nach endlosem Umherirren haben wir aufgegeben und sind wir nach Südafrika immigriert. Vollkommen übermüdet, kein Motel, Hotel oder vergleichbares in Sicht entschlossen wir uns dann im Auto zu übernachten. Welch Quälerei…. 🙁

FIN

Mkhaya Game Reserve – 21.2.2018

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